Sie verbinden die historische Bedeutung des ehemaligen Industriestandortes mit der heutigen soziokulturellen Arbeit des Vereins
// Wer schon einmal an einer Führung durch die alten Backsteingebäude der Alten Papierfabrik Greiz teilgenommen hat, kennt sie und konnte sich auch über ein Exemplar des Tischdecken-Sets freuen. Nichts verschenkt die “Pappe” so gern wie die DDR-Weihnachtstischdecken, denn davon stehen noch mehrere Paletten aus der alten Produktion in der vierten Etage, gleich neben den Sitzreihen des alten Theaters Greiz und den riesigen Deko-Elementen der vergangenen Open-Airs.
Der Verein hat vor 20 Jahren auf dem Gelände des Fuhrparks und der Berufsschule des ehemaligen VEB Papierfabrik Greiz ein Zuhause gefunden. Von der fast 400-jährigen Regionalgeschichte des Papiermachens sind vor allem technischen Zeichnungen, Brigadebücher, Tapeten und Lochkarten aus DDR-Zeiten geblieben. Doch das schönste Fundstück sind die Tischdecken-Sets, die nicht nur zur Weihnachtszeit an die Geschichte des Geländes erinnern.
Zum Hofcafé in den Sommermonaten tauschen sich die Gäste über dem Set “Landhaus” aus, welches vor allem bei ehemaligen Papiermacher*innen des VEB Erinnerungen weckt. Musiker*innen, Bands und Autor*innen aus der ganzen Welt bekommen zu den regelmäßigen Veranstaltungen in der KulturGarage ihr Catering auf dem Tischdecken-Set “Kindergeburtstag” serviert – und bekommen natürlich das Set “Weihnachten” mit ins Gepäck. Deshalb fanden die Greizer Papiertischdecken ihren Weg bis in die USA, nach Südafrika sowie Südkorea und schmücken auch dort das ein oder andere Fest. Die einfach bedruckten Papiersets verbindet so die historische Bedeutung des Standortes mit der heutigen soziokulturellen Arbeit des Vereins.
Text: Tina Weidhaas (Alte Papierfabrik Greiz e.V.)
