Projektor KN17

Projektor KN17, Foto: Frithjof Graßmann

Der KN-17-Filmprojektor in der Alten Schule Suhl

Eine techno-romantische Angelegenheit! In einem Akt aktiver Verschrottungsverhinderung beschafft, weckte diese robuste 35-mmm-Filmtechnik den Gruppenehrgeiz der ehrenamtlichen Filmvorführer in Suhl-Mäbendorf

// Es ist seit vielen Jahren eine Institution in Suhl-Mäbendorf: das Klappstuhlkino des Kulturvereins „Alte Schule“. Während heute moderne Filmvorführungstechnik zu Einsatz kommt, wurden bis 2011 auch hin und wieder 35-mm-Filme gezeigt. Ein klassischer Filmgenuss!

Als Projektoren dafür wurden eine KN21- und eine KN-17-Anlage sowjetischer Bauart in einem Akt „aktiver Verschrottungsverhinderung“ beschafft und genutzt. Das Foto zeigt ihn und die Abspielsituation in der „Alten Schule“. Hinter der Wand mit Projektionsloch und verschlossener Projektionstür stehen die beiden Projektoren und spielen ab. Über den Monitor im Hintergrund hatten auch die Filmvorführer die Möglichkeit, per Videoübertragung und mit Kopfhörern die laufenden Filme mitzuerleben.

„Eine techno-romantische Angelegenheit“, erinnert sich Frithjof Graßmann, Filmtechnik-Verantwortlicher des Vereins. „Die lauten Projektoren mussten hinter Schallschutzwänden und -türen verborgen werden, damit das Publikum den Film genießen konnte. Ein Handwerk spezieller Art! Aber die Technik war so robust, dass sie niemals versagt hat. Die schweren Metallaggregate beeindrucken noch heute durch ihre Feinmechanik und perfekte technische Gestaltung. Heute ist diese Technik kommerziell komplett abgeschafft. Gelegentlich bekommen wir Anfragen, Filme dieser überlebten Art für Vereine, Geschichtsforscher und Interessierte vorzuführen.“

Mit dem KN17 wurden in der „Alten Schule“ u.a. 1998 sogenannte DDR-Kellerfilme der DEFA gezeigt – Filme, die mit Staatsmitteln produziert wurden, aber dann der DDR-Öffentlichkeit nicht zugemutet werden sollten, wie Kurt Maezigs „Das Kaninchen bin ich“ von 1965.

www.klappstuhlkino.de