Sie ist schräg, zart und kraftvoll zugleich und wurde in alter Do-it-yourself-Manier gedruckt
// Seit 2008 vergibt die LAG Soziokultur Thüringen jährlich den KULTURRIESE, den Preis der Thüringer Soziokultur. Da wir in den ersten Jahren noch keine Preisskulptur hatten, entschieden wir uns, den Preisträgern – neben dem Preisgeld und einer Urkunde – auch ein echtes Kunstwerk zu überreichen, in der stillen Hoffnung auf eine Wertsteigerung.
Zu dieser Zeit war mit Reiner Ende ein überaus vielseitiger Künstler im LAG-Vorstand vertreten. Er war Mitbegründer und langjähriger Leiter des Kunsthofs in Friedrichsrode und Mitglied der legendären Künstlergruppe “D 206 Thüringer Sezession”. Exklusiv für uns fertigte er ein wunderbares Motiv für eine Kaltnadelradierung an und die Mitarbeiterinnen der LAG-Geschäftsstelle machten sich in alter Do-it-yourself-Manier ans Drucken. Am Ende stand eine limitierte Auflage von zehn Stück, die Reiner anschließend mit feinem Pinselstrich noch kolorierte. Das Motiv war schräg, zart und kraftvoll zugleich – eben so, wie ein KULTURRIESE sein sollte!
Bis 2011 erhielten alle Preisträger eine gerahmte Originalgrafik. Danach brach die Ära der Preisskulpturen an. Aber das ist schon wieder eine andere Geschichte.
Reiner Ende verstarb leider viel zu früh im März 2022. Auch das von ihm gestaltete LAG-Logo prägte über viele Jahre das Erscheinungsbild des Verbandes. Zwischen 2003 und 2014 setzte Reiner als Mitglied im Vorstand der LAG auch auf kulturpolitischem Gebiet Akzente.
Text: Thomas Putz (LAG Soziokultur Thüringen)