Foto: Boris Hajdukovic

Die ATA-Packung der LAG-Geschäftsstelle

Auf ihrer Odyssee durch halb Thüringen war sie stiller Zeuge der soziokulturellen Entwicklung im Freistaat

// Ein besonderes Fundstück (oder vielleicht besser: Erbstück) ist diese originale ATA-Packung. Sie gehört seit vielen Jahren zum Inventar der Geschäftsstelle der LAG Soziokultur Thüringen. Hergestellt im VEB Waschmittelwerk Genthin kostete dieses feine Putz- und Scheuermittel seinerzeit 13 DDR-Pfennige.

Wie und wann die ATA-Packung in das LAG-Büro kam, ist unklar. Ob sie 1995 in der ersten Geschäftsstelle im „Haus auf der Mauer!“ in Jena schon an Bord war, kann nicht mehr verifiziert werden. Wahrscheinlich ist sie spätestens in einem unserer vier anschließenden Bürostandorte in Weimar (Trierer Straße, Scherfgasse, mon ami) und Erfurt (Meyfartstraße) ins Eigentum der LAG Soziokultur übergegangen.

Belegt ist die Anwesenheit der Packung jedenfalls fürs Jahr 2005, am sechsten Standort, der Richterschen Villa in Rudolstadt. Auch die anschließenden Büroumzüge aufs Schloss Elgersburg und ins Kunsthaus Erfurt bewältigte sie ohne nennenswerte Schäden. Unser aktueller Bürostandort in der Erfurter Reichartstraße könnte somit die neunte Station sein, die die ATA-Packung in den letzten fast 30 Jahren hinter sich gebracht hat. Und nicht nur das: Sie war damit auch stiller Zeuge der Entwicklung und Etablierung der Soziokultur in Thüringen!

Ob jemals damit geputzt wurde, steht jedoch in den Sternen. Die aufgerissene Packung legt aber nahe, dass sie einst auch in Gebrauch war. Nur erinnern kann sich daran niemand mehr.

Text: Thomas Putz (LAG Soziokultur Thüringen)
Fotos: Boris Hajdukovic